Lengefeld (Korbach)

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Lengefeld
Stadt Korbach
Koordinaten: 51° 16′ N, 8° 50′ OKoordinaten: 51° 16′ 3″ N, 8° 49′ 56″ O
Höhe: 386 (375–440) m ü. NHN
Fläche: 8,99 km²[1]
Einwohner: 498 (30. Juni 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631

Lengefeld ist ein Stadtteil der Kreisstadt Korbach des nordhessischen Landkreises Waldeck-Frankenberg.

Geographische Lage

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Lengefeld liegt knapp 3 km westsüdwestlich der Korbacher Kernstadt an den Ostausläufern des sauerländischen Teils vom Rheinischen Schiefergebirge. An der Südostgrenze des Naturparks Diemelsee gelegen befindet es sich etwa 1,75 km nördlich des Eisenbergs (562 m ü. NN) auf etwa 375 bis 440 m ü. NN. Durch das Dorf führt die Landesstraße 3083 (Korbach−Eppe). Südlich vorbei fließt die Marbeck. Die frühere Gemeinde Lengefeld hatte eine Fläche von 8,99 km².[3]

Lengefelder Kirche
Herrenhaus der ehemaligen Wasserburg

Das Gebiet des heutigen Lengefeld wurde vermutlich schon um das 8. Jahrhundert besiedelt, worauf der über dem Dorf gelegene Ringwall, der Hünenkeller verweist. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Lengefeld erfolgte unter dem Namen Lenkevelde im Jahr 1036[1] als Vorwerk des Paderborner Herrenhofes zu Korbach. 1228 wurden die Herren von Lengefeld urkundlich erwähnt. Ob diese die spätere Wasserburg erbauten, ist nicht gesichert. Die romanische Saalkirche in der Ortsmitte wurde um 1200 erbaut.

Ringwall Hünenkeller

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Von der ovalen karolingisch-ottonische Wallburg sind an der östlichen Seite ein langgezogener Wallgraben sowie ein Mauerrest am südlichen Eingang erhalten. Zusätzlich war bis in jüngerer Zeit eine natürliche Höhle vorhanden, in der einer Volkssage gemäß ursprünglich Hünen wohnten und die Umgebung unsicher machten, woher auch der Name der Anlage stammt[4].

Unterhalb des Hünenkellers liegt eine Hofanlage an Stelle einer 1228 erstmals urkundlich erwähnten Wasserburg. Die früheren Wassergräben sind heute vollständig verfüllt. Im Herrenhaus, von außen nicht erkennbar, verbirgt sich der Stumpf eines quadratischen Wohnturms, der vermutlich aus dem 14./15. Jahrhundert stammt. Er ist besitzt eine Wandstärke von etwa zwei Metern, wurde im 17. Jahrhundert bis auf drei Stockwerke abgetragen und ist im Aussehen dem der Burg Nordenbeck ähnlich. Das Gebäude selbst wurde mehrfach umgebaut und erneuert. Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt es einen Fachwerkanbau.

Hessische Gebietsreform

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Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lengefeld zum 1. Juli 1970 freiwillig ein Stadtteil von Korbach.[5][6] Im Jahr 2011 begeht der Ort sein 975-jähriges Bestehen.[7] Für Lengefeld, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Lengefeld lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][9]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1541: 6 Häuser
• 1620: 15 Häuser
• 1650: 15 Häuser
• 1738: 24 Häuser
• 1770: 28 Häuser, 190 Einwohner
Lengefeld: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
190
1800
  
?
1834
  
243
1840
  
232
1846
  
244
1852
  
240
1858
  
230
1864
  
235
1871
  
220
1875
  
218
1885
  
231
1895
  
227
1905
  
249
1910
  
246
1925
  
261
1939
  
243
1946
  
389
1950
  
375
1956
  
338
1961
  
347
1967
  
391
1971
  
480
1980
  
414
1990
  
432
1995
  
453
2000
  
502
2005
  
530
2008
  
545
2010
  
509
2011
  
501
2015
  
495
2020
  
478
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Korbach[10][2]; Zensus 2011[11]

Um 1200 wurde eine Romanische Saalkirche mit eingezogenem, quadratischem Chor errichtet, die in den Jahren 1656/57 und 1722 erneuert wurde. Eine Kapelle ist im Jahr 1375 belegt. Zu dieser Zeit gehörte Lengefeld zur Diözese Paderborn der Kirchenprovinz Mainz. Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. Lengefeld war Filialort der Altstadtpfarrei St. Kilian in Korbach und gehört seit 2018 zum Johannesbezirk in Korbach.[12] Im Jahr 1885 waren von den 227 Einwohnern in Lengefeld 223 evangelisch, was 98,2 % entspricht, vier Einwohner waren katholisch (1,8 %). 1961 wurden 308 evangelische (88,8 %) und 39 katholische (11,2 %) Christen gezählt.[1]

  • Bau- und Kunstdenkmäler Kreis des Eisenberges, S. 156–159.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 123.
  • Anette Pries: Lengefelder Dorfchronik und Familienbuch 1036–2011. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 2011 (= Waldeckische Ortssippenbücher 87)
  • Literatur über Lengefeld nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Am 1. Juli 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Korbach.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Lengefeld, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 275
  4. Waldeckische Gemeinnützige Zeitschrift (1837) S.301ff. Arolsen
  5. Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 407 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. 975 Jahre Lengefeld - HNA.de 19. Oktober 2010
  8. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.
  11. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 104, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  12. Johannes-Bezirk Korbach In: www.evkirchekorbach.de. Abgerufen im Dezember 2020.